Der Begriff "Fehlerkultur" ist mittlerweise auch in der Polizei etabliert. Es finden sich zahlreiche denominative polizeiwissenschaftliche Arbeiten und innerpolizeiliche Arbeitstagungen und Symposien hierzu an der Tagesordnung. Aber wie tief ist eine sachgerechte, transparente "Fehlerkultur" tatsächlich in der polizeilichen Praxis etabliert? Der Beitrag versucht zunächst, den Begriff der "Fehlerkultur" definitorisch zu kontuieren, den polizeiwissenschaftlichen Ist-Stand zu erheben. Hierbei streift der Autor auch enumerativ einige Elemente einer (neuen) polizeilichen Fehlerkultur, vom Disziplinarrecht über Beschwerdestellen bis hin zur Eröffnung anonymer interner Mitteilungskanäle. Abschließend wird der Begriff einer vergleichenden Betrachtung mit anderen Bereichen unterzogen, z.B. der Luftfahrt, Medizin und Chemischen Industrie. Dabei wird der Versuch unternommen zu analysieren, ob bestimmte Werkzeuge zur Fehlerminimierung aus diesen anderen "High-Risk-Organisation" sich für eine polizeiliche Adaption mit dem Ziel der Fortentwicklung polizeiliche Fehlerkultur eignen.