In der Hochzeit der Diskussion um die polizeiliche Bekämpfung von Umweltdelikten erschien das erste CILIP-Heft, das sich schwerpunktmäßig mit der
'Umweltpolizei' auseinandersetzte. Zwei Jahrgänge später fand dann noch
einmal ein Artikel zu diesem Thema Eingang in ein Heft;~ danach taucht das
Thema, das Mitte der 80er Jahre heftig debattiert wurde, in Bürgerrechte &
PolizeilCILIP nicht mehr auf. Nach über zehn Jahren scheint es an der Zeit, einmal nachzuprüfen, was aus der seinerzeitigen Diskussion und ihrer organisatorischen Umsetzung im rechtlichen wie im polizeilichen Bereich geworden ist. Bereits die Suche nach geeigneten Autorlnnen gestaltete sich unerwartet schwierig. Offenbar, so die
Feststellung sowohl in der CILIP-Redaktion wie auch bei mehreren Angesprochenen, beschäftigen sich rnit diesem Teil polizeilicher Tätigkeit heutigentags nur noch wenige. Jedenfalls nicht intensiv genug, als daß es möglich gewesen wäre, aus dem Kreis der in Frage kommenden Juristlnnen und Kriminologlnnen jemanden für einen entsprechenden Beitrag zu gewinnen.
Das gleiche Bild spiegelt die polizeiliche Fachpresse wider. Auch dort sind Beiträge zur polizeilichen Bekämpfung von Umweltkriminalität eher selten geworden. Wenn überhaupt, so spielt das Thema in erster Linie eine eher randständige Rolle innerhalb der Auseinandersetzungen um Wirtschafrskriminalität oder die sog. organisierte Kriminalität.
Umweltdelikte selbst, so hat es den Anschein, sind unterdessen zu einem reinen Zähldelikt in den jährlichen Polizeilichen Kriminalstatistiken (PKS) geworden. Sie werden erfaßt und bei Bedarf oder Notwetldigkeit als rhetorische Stilelemente in aktuelle Argumentationsketten eingeflochten. Darüber hinaus 'schlummern' sie auf den hinteren Seiten der PKS. Über den Sinn 'polizeilichen Umweltschutzes', welcher die Debatten der 80er Jahre noch in starkem Maße beschäftigte, denkt indessen kau noch jemand nach. Dabei ist diese Frage heute ebensowenig geklärt wie damals. Es sei denn, man erachtet die (gewohnheitsmäßige) Aufgabenübertragung an die Polizei bereitsper se als ausreichende Klärung. In Anbetracht dieser Lage kann es daher nicht weiter verwundern, daß der Schwerpunkt dieses Heftes im Umfang deutlich geringer ist, als es normalerweise bei den Schwerpunkten von CILIP der Fall ist. Das Gedankenspiel ist reizvoll, ob es hätte gelingen können, das alte Schwerpunkteft von 1985, versehen mit einem neuen Einband und um einige aktuelle Anmerkungen ergänzt, 1997 noch einmal zu verkaufen. Hinsichtlich der polizeilichen Strukturen und Wirkungen bei der Verfolgung von Umweltstraftaten scheint dies so unmöglich nicht. Hinsichtlich des gesellschafltichen Interesses an diesem Thema allerdings hätte sich ein völlig schiefes Bild ergeben.
Auf CILIP 20 (1/85) sei daher ausdrücklich noch einmal hingewiesen: Ein
Klassiker mit hohem Gebrauchswert.
Jahr:
1997
Verlag:
Berlin, Verl. CILIP
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14.9/1
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ISSN:
0932-5409
Beschreibung:
103 S.
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Buch