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Die Entstehung rechtsextremer Einstellungen

Einflussfaktoren und Erklärungsansätze
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Antonenko, Anja
Verfasserangabe: Anja Antonenko
Jahr: 2014
Verlag: Bremen, HfÖV
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Inhalt

Von der Wahrnehmung des Rechtsextremismus als Randphänomen muss Abstand genommen werden, denn er ist in Form von latenten - und zum Teil auch manifesten - Einstellungen mitten in unserer Gesellschaft verankert. Zu diesem Ergebnis kommen unter anderem die empirischen Erhebungen der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) zum rechtsextremen Einstellungspotenzial in der deutschen Bevölkerung. Die vielerorts bereits gesellschaftsfähigen Ansichten sind ein Nährboden des Rechtsextremismus. Um diesem begegnen zu können, muss gegen seine Verankerung in der Gesellschaft angegangen und dafür beleuchtet werden, in welchem Ausmaß, an welchen Orten welche Einstellungen verbreitet sind. Zudem muss geklärt werden, wie es dazu kommt, dass wir entsprechendes Gedankengut übernehmen.
Für eine gezielte Ursachenforschung gilt es - als Voraussetzung für die Entwicklung von effektiven Gegenstrategien - festzustellen, in welchen Regionen welche Einstellungsmuster besonders ausgeprägt sind. Dafür wird in der Arbeit zunächst der Rechtsextremismus als Gegenstand der Untersuchung erläutert. Es existiert bisher keine einheitliche Definition, weshalb verschiedene Studien zu abweichenden Ergebnissen kommen können. Anschließend wird auf die Ergebnisse der aktuellen Erhebung der FES eingegangen. Die erhobenen Werte bilden die Grundlage für die darauf folgende Erläuterung der Ursachen. Es gibt diverse Erklärungsansätze für den Rechtsextremismus, die sich dem Phänomen von verschiedenen Seiten nähern. Diese müssen im Zusammenspiel betrachtet werden, denn für sich genommen bietet keiner eine ausreichende Erklärung des komplexen Phänomens. In meiner Arbeit gehe ich auf die Einflüsse von 1. Persönlichkeitsmerkmalen, 2. des wirtschaftlichen und sozialen Wandels und 3. der politischen Kultur ein und ziehe dafür einzelne Theorien heran.
Zu 1.: Die familiäre Sozialisation kann durch Vernachlässigung und eine strafende Erziehung zur Herausbildung einer autoritären Charakterstruktur führen. Diese unterwirft sich unkritisch den Autoritäten und begegnet den Schwächeren mit Ablehnung und Aggressionen.
Zu 2.: Insbesondere durch die Modernisierung und Globalisierung kommt es stetig zu wirtschaftlichen Veränderungen und gesellschaftlichem Wandel, mit denen häufig Deprivationsgefühle einhergehen. Die Betroffenen sind pessimistisch eingestellt und sehen ihren Status und ihre Existenz bedroht. Daraus entstehen Frustrationen und Aggressionen und es kommt zu einem Vertrauensverlust in die etablierte Politik. Dadurch wird die Übernahme rechtsextremer Einstellungen begünstigt. Zudem entstehen durch zunehmende Individualisierungstendenzen Ängste, mit den geltenden Normen nicht mithalten zu können und aus der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden. Die Betroffenen suchen nach sicheren Möglichkeiten der Zugehörigkeit sowie Orientierungs- und Identitätsmustern, die sie im Rechtsextremismus finden.
Zu 3.: Es besteht auch eine politische Deprivation in der Gesellschaft. Viele Bürger haben das Gefühl, keinen Einfluss auf das politische Geschehen nehmen zu können und beteiligen sich daher kaum an der Demokratie. Es entsteht eine mangelnde Identifikation mit der demokratischen Politik, die Raum für rechtsextremes Gedankengut entstehen lässt.
Aus Unzufriedenheitsgefühlen und politischem Protest sowie rechtsextremen Einstellungen entsteht die Bereitschaft zur Wahl rechtsextremistischer Parteien. Jedoch hat der organisierte Rechtsextremismus interne Probleme und die etablierten Parteien schaffen es bislang, auch die rechtsextrem eingestellten Bürger zu integrieren, sodass trotz der großen Zustimmungswerte keine großen Erfolge der rechtsextremen Szene zu verzeichnen sind.

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Antonenko, Anja
Jahr: 2014
Verlag: Bremen, HfÖV
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Systematik: Suche nach dieser Systematik Bachelorarbeiten
Interessenkreis: Suche nach diesem Interessenskreis einsehbar
Beschreibung: PVD 2011, CD
Schlagwörter: PVD
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Mediengruppe: Bachelorarbeiten