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„Gelegenheit macht Diebe!“ Dem Volksmund ist dies längst bekannt. Inwieweit dieses Zitat seine Berechtigung für den Bausektor in der Bundesrepublik Deutschland hat und der Bausektor Gelegenheiten für kriminelles Verhalten bietet, soll im Rahmen der Arbeit untersucht werden. Als Mittel zur Überprüfung soll dazu die MAVUS Methode (Method for and Assessment of Vulnerability of Sectors) herangezogen werden. Diese Untersuchungsmethode ist auf Wirtschaftssektoren ausgerichtet und untersucht diese bezüglich ihrer spezifischen Vulnerabilitäten für Organisierte Kriminalität, die Gelegenheiten bieten ausgenutzt zu werden. Für diese Arbeit wird die Methode dahin gehend angepasst, dass sie für die Vulnerabilitätsstudie bezüglich profitorientierter Kriminalität anwendbar ist. Mit der Methode kann jeder beliebige Wirtschaftssektor untersucht werden. Die Wahl ist auf den Bausektor gefallen, weil das Baugewerbe zum einen seit jeher in dem Ruf steht, ein hohes Aufkommen an wirtschaftskriminellen Aktivitäten aufzuweisen und verstärkt worden durch die jüngsten, mit Wirtschaftskriminalität in Zusammenhang stehenden, öffentlichkeitswirksamen Bauskandale.

Im Folgenden soll zunächst der Begriff „Profitorientierte Kriminalität“ entwickelt werden, wie er im Sinne der Arbeit verstanden werden soll. Der Begriff „Profitorientierte Kriminalität“ ist gewählt worden, weil sich hier die Schnittstelle zu Organisierter Kriminalität findet. Diese liefert die Begründung für die Anwendbarkeit der MAVUS-Methode auf „Profitorientierte Kriminalität“. Dies wird in einem weiteren Kapitel erläutert, nachdem die Entstehung, Funktionsweise und das Ziel der MAVUS-Methode dargestellt wurden. Im Anschluss wird die spezifische Vorgehensweise für die Anwendung der MAVUS-Methode auf den Bausektor vorgestellt.

Im Hauptteil der Arbeit findet die Vulnerabilitätsstudie des Bausektors nach der

MAVUS-Methode bezüglich profitorientierter Kriminalität statt, an dessen Ende ein

Vulnerabilitätsprofil stehen soll, welches die spezifischen Vulnerabilitäten dieses Sektors aufzeigt.

Im Fazit wird dann eine kurze Zusammenfassung der Arbeit gegeben und das Ergebnis der Vulnerabilitätsstudie im Hinblick auf die Anwendbarkeit auf profitorientierte

Kriminalität und die Validität des Ergebnisses, dem Vulnerabilitätsprofil, kritisch hinterfragt werden.